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5 Gründe, wieso du als junger Mensch wählen gehen solltest

11. Januar 2023

Es wird oft von den Erwachsenen und dem eigenen Umfeld erwartet, dass man wählen gehen soll. Aber wieso eigentlich? Das bringt doch alles eh nichts.

FALSCH! Wir zeigen dir fünf Gründe, wieso du wählen gehen solltest.

Du wählst für die Zukunft

Zuerst muss ich sagen, dass du nach dem Wählen gehen keine sofortige Veränderung sehen wirst. Denn bis dahin ist es ein langer Weg voller Debatten, Abstimmungen und der abschließenden Umsetzung. Wie viele andere Veränderungen benötigt auch die Politik ihre Zeit, um zu konstruktiven Lösungen zu kommen. Dafür wird jedoch Durchhaltevermögen notwendig, weil all diese Schritte auch wirklich durchgebracht werden müssen. Erst dann kann das Gesetz verabschiedet werden, welches auch für dich eine positive Wirkung haben könnte. Manchmal werden Gesetze auch nicht innerhalb einer Legislaturperiode verabschiedet, wenn von der Opposition oder anderen Parteien Gegenwind kommt.Sprich, du musst Geduld haben und im Zweifelsfall für dasselbe Anliegen öfter als einmal wählen gehen.

Du repräsentierst deine Altersgruppe

Ein weiterer sehr wichtiger Grund, der für das Schreiten zur Urne (= die Box, in die der Wahlzettel kommt) spricht, sind die Interessen deiner Altersgruppe. Diese müssen auch auf Bundes- und Landesebene vertreten werden, damit Verbesserungen für dich persönlich durchgebracht werden. Beispiele dafür sind die finanzielle Entlastung von Studenten und Azubis, das Angehen des Klimaschutzes und andere Themen, die für junge Menschen wichtig sind. Da der Altersdurchschnitt in Deutschland ungefähr bei 44,7 Jahren liegt, ist es sehr wichtig, die eigene Altersgruppe zu unterstützen, weil sie sowieso schon nicht allzu groß ist und schnell vergessen werden kann.

Nichtwählen zu gehen, hilft außerdem im Zweifel der Partei, die du am wenigsten an der Macht haben willst.

Aus Protest nicht wählen zu gehen – Funktioniert nicht

Du bist enttäuscht von der politischen Entwicklung und willst daher nicht wählen gehen? Die letzten Jahre hat die jeweilige Regierung nicht zu deinen Gunsten oder deines Umfelds gehandelt oder du fühlst dich im Stich gelassen? Wer kann es dir auch verübeln, nach all den Corona-Jahren und der Inflation? Aber aus diesem Grund aus Protest nicht wählen zu gehen ist trotzdem nicht hilfreich – auch nicht für dich. Dadurch wird sich auch nichts ändern. Das wird erst möglich, wenn du durch das Wählen Eigeninitiative zeigst und damit die Partei oder Person wählst, die deine Standpunkte am besten vertritt. Das Boykottieren einer Wahl wird jedoch zu keinem Ergebnis führen, weil die Nichtabstimmung schlicht und einfach nicht gewertet und damit ignoriert wird. Nichtwählen zu gehen, hilft außerdem im Zweifel der Partei, die du am wenigsten an der Macht haben willst. Denn wenn weniger Stimmen insgesamt abgegeben werden, braucht es auch weniger Stimmen, um zu gewinnen. Und die Leute, die für die andere Partei stimmen, gehen ja wählen.

Durch das Nichtwählen unterstützt du extreme Parteien

“Wenn du nicht wählst, wählst du automatisch extreme Parteien” – diese Aussage hast du vermutlich schon öfter gehört. Damit ist gemeint, dass extreme und auch demokratiefeindliche Parteien davon profitieren, wenn pflichtbewusste und demokratische Bürger nicht zur Wahl gehen, um für die zukünftige Politik abzustimmen. Denn ihre Wähler, die dringend etwas in Deutschland verändern wollen, gehen definitiv alle zur Wahl. Wenn aber Menschen, die eine gemäßigte Partei gewählt hätten, nicht zur Wahl gehen, wird ihre Stimme außen vor gelassen. Dadurch bekommen die extremen Parteien prozentual gesehen mehr Stimmen, obwohl sie vielleicht von nicht so vielen Leuten gewählt wurden. Durch den prozentualen Vorteil erhalten sie mehr Sitze im Bundestag und somit auch mehr Macht. Damit können sie im Zweifelsfall die demokratischen Prozesse blockieren und Dinge umsetzen, die der Demokratie schaden.

Da auch du Teil des Volkes bist, betrifft die Pflicht zur Mitgestaltung der Zukunft des Landes auch dich.

Demokratie ist Herrschaft des Volkes

Wie du bestimmt weißt, leben wir in einem demokratischen Staat. Nicht alle Länder auf der Welt können das von sich behaupten, weswegen wir uns diesbezüglich glücklich schätzen dürfen. Aber was ist Demokratie eigentlich?

Schnell gesagt ist Demokratie mit „Herrschaft des Volkes“ zu übersetzen. Die ersten Vorläufer davon sind im antiken Griechenland zu finden. Also muss das Volk herrschen, damit von einer Demokratie die Rede sein kann. Da auch du Teil des Volkes bist, betrifft die Pflicht zur Mitgestaltung der Zukunft des Landes auch dich.

Wenn nämlich sehr viele keine Lust haben zu wählen, kann sich unser Staat sehr schnell wandeln, z.B. in eine Diktatur. Das will keiner, denn darunter würden wohl auch die Menschenrechte leiden.

Um dem zu entgehen und damit alles mindestens beim Alten gehalten wird, musst du dich engagieren.

Wie du siehst, gibt es viele wichtige Gründe, dich durch das Wählen an unserer Demokratie zu beteiligen. Denn durch dein Mitwirken kannst du diese weiterhin am Leben halten und schützen. Denn wenn viele politikverdrossen werden würden; welchen Sinn hätte unsere Staatsform? Auch werden Wahlen hierzulande immer Sonntags abgehalten, sodass du eigentlich Zeit dafür hast und nicht lernen oder arbeiten musst.

Deswegen: Geh wählen und betrete den Weg, den die Mütter und Väter der Demokratie geebnet haben.

Quellen:

https://www.bundestagswahl-bw.de/warum-waehlen

https://www.kommunalwahl-bw.de/warum-waehlen

https://utopia.de/ratgeber/warum-waehlen-gehen-5-gute-gruende/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1084430/umfrage/durchschnittsalter-der-bevoelkerung-in-deutschland/

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